Arbeitsateliers
Neue spannende Texte werden als Werkstattinszenierungen präsentiert.
ARBEITSATELIER I
CALIBAN AN DER ODER
Mehdi Moradpour
Auf dem Weg zum Gericht überholen Caliban alte Kriegs-Rollenspiel-Fantasien, das Nintendo auf den Kinderknien, ein Wohnzimmer in Kabul, bis das Spiel in die Wirklichkeit überblendet. Ein Chor schwillt an zum Hintergrundrauschen, in das sich einzelne pikante Stimmen mischen: Historische Persönlichkeiten, Phantasie-Figuren, Tiere und Objekte. Da ist Terra Branford, Widerstandskämpferin aus dem Videospiel »Final Fantasy VI«. Oder Richterin Miranda, in deren Zukunftsvision ein florierendes Tech-Zentrum – mit Solarsiedlungen, Smart Factories, Algenplantagen und Wolkenkratzern, auf deren Dächern Wälder wuchern – entsteht.
Mehdi Moradpour entlehnt seine Figuren aus Shakespeares »Der Sturm«, verortet sie jedoch in der Ära des digitalen Kapitalismus sowie im Kontext unterschiedlicher Kriegsszenarien des 20. und 21. Jahrhunderts. In der Verbindung diverser Zeiten und Schauplätze entwirft der Autor Möglichkeitsräume für eine feministische Zukunft.
Partner-Theater: Schauspielhaus Wien
Lesende: Simon Bauer, Vera von Gunten, Jesse Inman, Clara Liepsch, Sebastian Schindegger
Text: Mehdi Moradpour
Regie: Rieke Süßkow
Musik: Max Windisch-Spoerk
Illustrationen: Giovanna Bolliger
Dramaturgie: Hannah Salentinig
Regieassistenz: Christina Ulrich
In Kooperation mit der Stückewerkstatt Mülheim
ARBEITSATELIER II
Anne Lepper
Verlobung
in Köln
Regie: Alia Luque
freie Erarbeitung
Mit:
Benny Claessens
Video: Richard Haufe-Ahmels
In Kooperation mit der Stückewerkstatt
Mülheim
ARBEITSATELIER II ist aufgrund von Erkrankung abgesagt:
ARBEITSATELIER
III
Kitsch
von Caren Jeß
Eine
Frau gelangt an einen unbekannten Ort am Meer. Sie weiß noch nicht, dass sie gleich Intimes aus ihrem Leben erzählen wird.
Doch da taucht plötzlich diese sonderbare Kreatur auf, die es genau versteht, die Frau zum Reden zu bringen. Die Kreatur heißt
Morpho Peleides und befindet sich in einer Metamorphose, für deren Entwicklung sie sich an Unangenehmem labt. Wohlformulierte
Erzählungen, schöne Bilder? Nein, gib mir dein Innerstes!
„Kitsch“ ist ein autofiktionales Theaterstück, das sich wie
eine Magensonde in sein Thema hineinbohrt. Essstörung und Geschlechterzugehörigkeit, sexuelle Traumata und Lebensmüdigkeit.
All das wirkt hart und ist doch vielen so bekannt. Doch was bedeutet es eigentlich, ist es hilfreich, wenn wir unsere Emotionen
offenlegen, oder bedienen wir einen Voyeurismus, der immer unempfindlicher wird gegenüber krassen Bildern und wahren Begebenheiten?
Ach, und wer ist eigentlich dieser drollige Junge, der immer dann auftaucht, wenn man ihn am wenigsten erwartet? Ist er wirklich
da, oder ist er nur Einbildung wie vielleicht alles hier an diesem sonderbaren Ort am Meer, da entstanden, wo auch die Sucht
entsteht: im Kopf?
Partner-Theater: Schauspiel Stuttgart
Mit: Katharina Hauter, Noah
Baraa Meskina, Anke Schubert
Regie: Petra Schönwald
Dramaturgie: Sarah Tzscheppan
Regieassistenz: Franziska Berlitz
Bühnenbildassistenz: Hannah Zickert
In
Kooperation mit der Stückewerkstatt Mülheim
Alle drei Texte entstanden im Rahmen der ersten
StückeWerkstatt der Mülheimer Theatertage in Kooperation mit dem DRAMA FORUM von uniT.